Alte Arbeit & neue Natur. Literarische Spaziergänge auf der Kokerei Hansa

Vom alten Industrie- zum Freizeitareal: Die Kokerei Hansa in Dortmund wird nicht länger eine Mischung aus Denkmal, Brache und Museum sein. Es stehen die Umbauarbeiten zur Internationalen Gartenausstellung an. Das Ruhrgebiet, im vergangenen Jahrhundert eine Region der Tonnenideologie – Kohle, Koks, Eisen und Stahl –, entwickelt mit hohem Aufwand einen Ort gelungener Transformation. Dahinter steht ein allgegenwärtiges Versöhnungsnarrativ: Wo Raubbau war, soll Grünfläche und Erholung werden.

Damit aber geraten Leerstellen und Lücken noch stärker aus dem Blick. Daher die künstlerische Befragung, die knapp anderthalbjährige Langzeitbeobachtung in Text und Bild: Was bleibt von der fossilen Vergangenheit, der alten Arbeit? Wie sah es mit der Solidarität bei der Maloche aus? Wie belastbar sind die bisherigen Narrative, welche Geschichten blieben unerzählt? Zudem: In welchem Spannungsverhältnis stehen wilde und gezähmte Natur, welchen Begriff von Umwelt und Ökologie haben wir? Und was erzählen uns die vergifteten Böden?

Anja Liedtke ist ausgewiesene Expertin für Nature Writing und hat dazu ein Konzept poetischer Spaziergänge entwickelt. Esra Canpalat widmet sich dem kulturellen Gedächtnis, in ihren Texten stehen Arbeitsverhältnisse, historische Brüche, die Frage nach Ausgrenzung und Zusammenhalt im Mittelpunkt. Haiko Hebig beschäftigt sich als Fotograf mit Deindustrialisierungsprozessen, nicht nur im Ruhrgebiet.

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Von Hängen fallen. Meraner Sammlung                                            Titel    

Anja Liedtke und Achim Stegmüller verbrachten den August 2022 in Meran innerhalb des Franz-Edelmaier-Residenz-Stipendiums für Menschenrechte. Sie kam aus Bochum und er aus Kyoto angereist. Kurze und sich stark unterscheidende Texte erzählen von der Annäherung an Meran. Ob auf Wanderungen in Höhengefilden, in der Aneigung der Umgebung über Literatur und Wissenschaft oder bei Spaziergängen in der Stadt erschließen sich Einblicke in die Kulturlandschaft. Vielfältig wie die Blickwinkel und Gedanken sind auch die Formen der Texte. Sukzessive entwickelt sich dabei auch ein Zwiegespräch der neu Angekommenen in der Stadt und der sie umgebenden Landschaft sowie der Texte und Motive. Dieses Gespräch über das Verhältnis von Mensch und Natur und die literarische Auseinandersetzung damit führt die bildende Künstlerin Sabine Hey in ihren Illustrationen weiter.


Der Himmel ist altes Silber                                                   3d_Cover_Liedtke_naturewriting

Nur zu gerne folgt man der im Vorwort mitgegebenen Aufforderung: »Dann kommen Sie mit mir!«, nämlich auf eine wunderbare Reise durch Flora und Fauna. Die Autorin entführt in heimische Regionen (Ruhrpott, Rhein, Wupper, Lippe, Lenne, Ostsee, Bayern …), wie auch nach Finnland, Wales, Italien, Frankreich, Tschechien und auf eine holländische Insel. Liedtkes Texte sind vielseitig: Prosa mal stimmungsvoll selbstvergessend, mal reflektierend und in (Reise-)Erinnerungen schwelgend, mal enzyklopädisch – immer großartig verdichtet. Wir tauchen ein in eine Naturwelt, die wir vielleicht kennen, und doch selten so intensiv und durch eine poetische Sprache wahrnehmen. Nature Writing par excellence! … und ein Fanal für ein (literarisches) Engagement für die Natur.


cover_final-07 Ein Ich zu viel

Ellinor hat das Gefühl, ihr Leben schon gelebt zu haben. Sie ist gescheitert, weil sie sich angepasst und nicht behauptet hat. Im zweiten Leben will sie alles richtig machen. Aber wie geht das?


Schwimmen wie ein Delfin oder Bowies Butler Roman

Ein Roman für David-Bowie-Fans ebenso wie für Identitätsspieler, Liebhaber der Postmoderne und Freunde der Popkultur.

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Blumenwiese

Blumenwiesen und Mienenfelder; Reiseerzählungen aus Israel

„Du hast uns Israelis in deinem Tagebuch so bunt und vielfältig dargestellt, wie wir wirklich sind. So will ich uns bei euch in Deutschland vermittelt sehen, verstehst du?“


Reise durch amerikanische Betten Roman

In ihrem dritten Roman „Reise durch amerikanische Betten“ umdribbelt Liedtke das Thema: in die Ferne fahren, um sich näher zu kommen.


So sagt man halt bei uns Wörterbuch

„Dufte“, würde der Chefredakteur vielleicht sagen, wahrscheinlich ohne zu wissen, dass er sich eines ursprünglich jüdischdeutschen Wortes bedient.


Stern über Europa Roman

Hanna will alles. Sie möchte die Welt sehen, berühren, verstehen. Deshalb ist sie mit Leib und Seele Reporterin geworden. Es ist die Neugier, nicht etwa die Suche nach dem Glück, die sie am Leben hält.


Grün Gelb Rot, Ein Heimatroman

Es ist Sommer. Blacky liegt mit der Clique im grünen Ruhrtal, wo man kifft, flirtet und raisonniert. In diesem Feuchtbiotop, wo große Gefühle und noch größere Träume sprießen, erlebt Blacky die Wirren des Herzens und die Höhenflüge des Geistes.


Zur Sprache der Berichterstattung in den Kriegen am Golf und in Jugoslawien

Die formelhafte Sprache beschwört das Freund-Feind-Bild vom «gerechten Krieg» der «westlichen Welt» gegen den «Diktator Saddam Hussein» zur «Befreiung Kuwaits». Die Sprache schafft die Unterschiede zwischen den Kriegsschrecken.


Das Theaterstück „FracKing“

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